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13.08.10

Frey: Spagat zwischen PS-Hobby und Beruf

Ihr halbes Leben lang betreibt die 24-jährige Rahel Frey Motorsport – trotz Erfolgen im Kartsport, in diversen Formelserien und einem DTM-Test hat sie noch nicht den Sprung ins Profilager geschafft und setzt daher auch auf eine Ausbildung. Gegenüber racing1.de schildert sie Erfolge und Probleme in ihrer Karriere.
Die Schweizerin saß zum ersten Mal im Alter von zwölf Jahren im Kart und trat in nationalen sowie internationalen Wettbewerben an, bis ihr 2004 der Aufstieg in den Formelsport gelang. In der Formel Renault 2.0 und dem Formel Renault 2.0 Eurocup war Frey drei Jahre lang unterwegs und feierte mehrere Podestplätze und einen Sieg.

Allerdings zählten auch gute Ergebnisse abseits der Rennstrecke: Nebenbei besuchte sie bis 2006 das Sport-Gymnasium Bern und schloss ihre schulische Laufbahn mit der Matura in Wirtschaft ab. „Das war nicht immer leicht. In meinem letzten Semester hatte ich fast 70 Fehlstunden und musste eine Menge Lernstoff aufholen“, so Frey. Die Schule habe jedoch immer eine wichtige Rolle neben dem Motorsport gespielt. Allerdings gab es unterschiedliche Ansichten in der Familie: „Meine Mutter wollte unbedingt, dass ich die Schule gut beende, und mein Vater unterstützte mich sehr stark im sportlichen Bereich. Ich wollte es beiden recht machen und bin ihnen dankbar für die Unterstützung“, sagt die 24-Jährige.

2007 trat Rahel Frey im International Formula Masters an, saß im A1GP-Cockpit für die Schweiz und testete erstmals mit Audi einen Tourenwagen. Im darauffolgenden Jahr rollte sie als Volkswagen-Werksfahrerin im ATS Formel-3-Cup an den Start und durfte 2009 auf dem Nürburgring als erste Frau in der deutschen Formel-3-Geschichte einen Sieg feiern.

Dennoch konnte Frey ihr Engagement im Formel-3-Cup in diesem Jahr nicht weiterführen: „Die Sponsorenakquise war schwierig. Für die Saison 2010 haben wir nicht genug Partner gewinnen können, sodass das Budget nicht ausreichte“, erklärt die Schweizerin, die von einigen Sponsoren seit ihren Kartzeiten begleitet wird.

Freys Eltern besitzen in der Schweiz zwei Autohäuser, wo die junge Rennfahrerin eine Ausbildung zur Autoverkäuferin macht: „So kann ich meine Leidenschaft für Autos mit dem Beruf verbinden. Außerdem unterstützen mich meine Eltern, wo sie nur können, sodass ich weiterhin im Rennwagen sitzen kann.“

2010 startete Frey unter anderem für den Schweizer Rennstall Matech Competition in der FIA-GT1-Weltmeisterschaft und bei den 24 Stunden von Spa. Auf dem Nürburgring trat sie im neuen Volkswagen Scirocco R-Cup als Gaststarterin an und bewies, dass sie auch mit einem Dach über dem Kopf schnell ist. Nach einem Ausfall in Rennen eins wurde sie Sechste in Lauf zwei.

In den kommenden zwei Jahren will Rahel Frey ihre Ausbildung beenden, den Motorsport aber weiterhin nebenbei betreiben. „Noch ist für das restliche Jahr und die kommende Saison nichts in Planung. Ich warte ab, was sich ergibt“, sagt sie. Dennoch ist das Ziel einer professionellen Karriere noch nicht ganz abgehakt: „Wenn sich die Möglichkeit für mich ergibt, würde ich sofort zusagen.“

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