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08.08.10

Heger: "Die GT1-WM muss bekannter werden"

Der frühere Rennprofi Altfrid Heger ist 2010 nach zehnjähriger Rennpause als Fahrer und Teamchef in den professionellen Motorsport zurückgekehrt.
Gegenüber racing1.de spricht der 53-Jährige über sein Engagement in der FIA-GT1-Weltmeisterschaft, die momentane Situation der Serie und zieht Halbzeitbilanz vor seinem Heimrennen auf dem Nürburgring.

Maserati-Testfahrten mit dem Vitaphone Racing Team Ende 2009 weckten in Altfrid Heger, nach fast zehn Jahren Rennpause, wieder die Lust am motorsportlichen Wettkampf. Daraufhin wurde das Triple H Team Hegersport gegründet, das in diesem Jahr in der GT1-WM mit zwei rund 600 PS starken Maserati MC12 an den Start geht. Heger übernimmt eine Doppelrolle als Fahrer und Teamchef. „Zwei weitere Fahrzeuge werden vom Vitaphone Racing Team eingesetzt. Laut Reglement muss ein Hersteller mit vier Fahrzeugen vertreten sein und ein Team darf lediglich zwei Autos betreuen“, erklärt Heger. Daher sei eine Teamgründung der sinnvollste Weg zum Einstieg in die Weltmeisterschaft gewesen.

Für die technische Unterstützung sorgt für beide Rennställe die Maserati-erfahrene Vitaphone-Mannschaft. „Zwischen beiden Teams herrscht Transparenz. Wir arbeiten unter einem Dach eng zusammen, um gemeinsam die Marke nach vorn zu bringen.“ Altfrid Hegers Unternehmen Hegersport hingegen übernimmt die organisatorischen Aufgaben.

Bevor allerdings der Einstieg in die Weltmeisterschaft gemacht werden konnte, mussten erst die finanziellen Grundlagen geschaffen werden: „Das Budget wird über unsere Fahrer, die Sponsoren mitbringen, unsere Partner und einen privaten Investor abgedeckt“, so Heger. Für eine Saison kalkuliert das Triple H Team Hegersport mit etwa 1,5 Millionen Euro pro Fahrzeug. „Das ist eine enorme Summe, aber wir halten unseren Wirtschaftsplan ein und versuchen so gut es geht zu sparen, auch wenn es nicht immer einfach ist.“ Für Sponsoren sei die GT1-WM nicht sehr attraktiv, da das öffentliche Interesse sowie die Medienresonanz insbesondere in Print und TV fehle, und dennoch sei der Aufwand für die Teams groß.

Der Motorsportprofi Heger meint schlussfolgernd: „Die GT1-WM muss bekannter gemacht und Zuschauer angelockt werden, um diesen professionellen Wettbewerb zu fördern. Das Leistungsniveau ist sehr hoch und das Starterfeld ist mit erstklassigen Rennfahrern gespickt.“ Deswegen sieht Heger es für die Zukunft problematisch, dass der Automobile Club de l'Ouest (ACO) die GT1-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans abschafft. „Das ist ein legendäres Rennen, durch das sich viele Teams refinanzieren konnten und deshalb ein herber Rückschlag für die junge Weltmeisterschaft.“ 2010 erhielt die FIA GT1-Meisterschaft, die ihre Rennen rund um den Globus austrägt, erstmals das WM-Prädikat.

Als nächstes gastiert die WM auf dem Nürburgring. Altfrid Heger, der in der Fahrerwertung zur Halbzeit der Serie Platz fünf belegt, freut sich auf sein Heimrennen: „Die Saison ist bisher besser gelaufen als wir es erwartet haben und vor heimischen Publikum zu fahren, ist immer ein tolles Erlebnis. Darüber hinaus sind wir auch noch in Gesprächen, um zusätzliche Partner für diese Veranstaltung zu gewinnen. Das Rennen aber wird schwierig für uns, da wir mit 50 Kilogramm Zusatzgewicht antreten werden. Das Ziel ist dennoch ein Platz in den Punkten.“ Die FIA GT1-WM ist vom 26. bis 29. August in der Eifel.



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