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23.10.10

Mühlner: „ADAC-Fernsehpaket ist hilfreich“

Seit über 20 Jahren mischt das in Spa ansässige Team Mühlner Motorsport im Rennzirkus mit. Teamchef Bernhard Mühlner sprach mit racing1.de über den GT3-Sport, die Bedeutung von TV-Übertragungen und die mitunter anstrengende Suche noch Sponsoren.
Im August hat Mühlner Motorsport den achten Klassensieg in der GT3-Wertung beim 24-Stunden-Rennen von Spa eingefahren. Sie haben damit bewiesen, dass ein Privatteam auch starke Werksteams ausstechen kann. Wie stolz macht Sie dieser Erfolg?
Mühlner: "Das macht mich natürlich sehr stolz. Die Konkurrenz war groß und dieser Sieg sowie der sechste Platz im Gesamtklassement war eine hervorragende Leistung."

Mit zwei Porsche 997 GT3 R bestritten Sie in dieser Saison auch die FIA-GT3-EM und belegten im ADAC GT Masters den dritten Platz in der Teamwertung. Was halten Sie vom Profi-Amateur-Fahrerkonzept der Serien?
"Dieses Konzept wurde in der FIA-GT3-EM geboren und wird dort auch rigoros eingehalten. Es sind nur Gold- , Silber- und Bronzefahrer erlaubt. Platin-Fahrer werden nicht zugelassen. Gleichzeitig gibt es keine Möglichkeit, zwei Gold-Fahrer zu kombinieren. Dadurch ist das Feld fahrerisch sehr ausgeglichen. Im ADAC GT Masters können hingen auch Platin-Fahrer eingesetzt oder zwei Gold-Fahrer kombiniert werden. Dadurch ist das Fahrerfeld deutlich hochkarätiger und deswegen der Bekanntheitsgrad der Serie höher."

Daher hat sich auch der TV-Sender kabel eins zu einer Übertragung der Rennen entschieden und will dies auch 2011 fortsetzen. Kommt Ihnen das bei der Sponsorensuche zugute?
"Sicherlich. Die FIA-GT3-EM wird ja leider nur auf dem Spartensender Motors TV übertragen. Nicht jeder Fan hat Zugang zu diesem Medium. Daher ist die Präsenz von kabel eins beim GT Masters hervorragend. Wir bemerken, dass nicht nur Motorsport-Enthusiasten die Rennen live im Fernsehen verfolgen, sondern auch viele Zuschauer erreicht werden, die zufällig einschalten und dann zum Fan werden. Als Team müssen wir nun versuchen, diese TV-Plattform zu nutzen und zusätzlich zu den Fahrerbudgets neue Sponsoren zu finden."

Das heißt, Sie sind derzeit auf Sponsoren-Suche?
"Alle Rennteams finanzieren sich über die drei klassischen Säulen: Hersteller, Teamsponsoren und Fahrerbudgets. Im GT-Sport bringen die Fahrer klassischer Weise ihre Budgets selber mit. Durch das Fernsehpaket im ADAC GT Masters rückt die Finanzierung über Teamsponsoren klar in den Vordergrund. So werden wir uns in Zukunft unsere Fahrer auch frei aussuchen können."

Sie nehmen auch an der GT-Meisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten teil. Wie läuft die Sponsoren-Suche vor Ort?
"Das ist nicht so einfach. Dort ist das Interesse am Motorsport nicht so hoch wie in Deutschland. Daher konnten wir auch nicht wie geplant ein zweites Fahrzeug einsetzen und werden auch in der kommenden Saison nur zwei Gaststarts im Februar absolvieren."

Anfang der 1980er-Jahre setzte Mühlner noch Opel-Fahrzeuge ein und war technischer Partner von verschiedenen DTM-Teams. Später folgten Engagements mit Volvo. Heute vertrauen Sie im GT3-Sport auf Porsche.
"Wir haben zwölf Jahre für die Marke Opel gearbeitet. 2001 haben wir für Volvo Deutschland die Volvo S60 aufgebaut und sind in der Deutschen Langstreckenmeisterschaft und beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gefahren. Parallel dazu haben wir 2003 ein zweites Standbein im GT-Bereich geschaffen und eine Zusammenarbeit mit Porsche gestartet."

Was sagen Sie zu den Gerüchten, dass Opel eine Rückkehr in die DTM plant?
"Die DTM kann durch zusätzliche Hersteller nur an Wert gewinnen. Das kürzlich bestätigte Comeback von BMW ist der erste Schritt in eine positive Zukunft. Ich hoffe, die DTM kann bald wieder mehr Motorsport bieten und die Fans durch noch mehr spannende Zweikämpfe begeistern, die sich nicht nur im Vorderfeld abspielen."

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